Montreal ist ein noch recht
junge Stadt - erst 1992 konnte sie ihr 350 jähriges Bestehen
feiern. Das dies überhaupt möglich wurde verdank sie Paul de
Chomedey de Maisonneuve, der 1642 eine Mission gründete, die
sich "Ville Marie" nannte. Ziel der Mission war die
Bekehrung der ansässigen Irokesenindianer.
Maisonneuve zu Ehren wurde eine der großen Hauptstraßen in
Montreal nach im benannt.
Doch die Indianer waren nicht bereit ihre Traditionen aufzugeben
und so kam es in der Folgezeit noch zu vielen
Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Europäern.
Dennoch wuchs Montreal recht schnell. Bereits ein Jahr nach der Gründung der Mission wurden eine Festung, ein Krankenhaus, eine Kirche, sowie Obdach für 70 Personen errichtet.
Nach 23 Jahren Dienstzeit wurde Maisonneuve
dann wieder nach Frankreich zurückberufen, doch auch dies
brachte dem Aufschwung von Ville Marie keinen Abbruch.
Ville Marie löste langsam die damalige Hauptstadt Quebec als
Handelszentrum ab. Die Stadt war dadurch so attraktiv, da sie
einen guten Ausgangspunkt für Kanadas Wildnis bot, die wertvolle
Tierpelze in sich barg.
Pelzhandel war auch das Hauptgeschäft während der französischen Herrschaft, die jedoch 1760 ein abruptes Ende fand, nachdem sich die Stadt nach einer Schlacht in der Abrahamsebene den Engländern übergab.
Viele Franzosen verließen die Kolonie und wurden durch Engländer ersetzt. Damit begann dann auch die Zeit der großen Pelzhandelsfirmen deren größter Vertreter, die Hudson Bay Company, noch heute besteht.
Bis zum Beginn des 20. Jahrhundert entwickelte sich Montreal zur wichtigsten Stadt Kanadas. Kanadas günstige Lage am St. Lorenz Strom verstärkte die Position noch weiter. Zudem wurde das Verkehrnetz um die Stadt kontinuierlich ausgebaut.
Nach dem 2. Weltkrieg verlagerte sich der wirtschaftliche Schwerpunkt Kanadas jedoch nach Toronto, was zur Folge hatte, daß die französischsprachige Bevölkerung ihren nationalen Einfluß gefährdet sah und dadurch die Stabilität der Region aus dem Gleichgewicht brachte und noch mehr Unternehmer in andere Provinzen trieb.
Noch heute ist ein großer französischer Stolz in Montreal zu spüren, was sich nicht zuletzt in den Bemühungen um eine Selbstständigkeit der Region Quebec zu sehen ist.
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