| HOME | NEWS | AWARDS | ABOUT ME | TEXTE | REFERATE | PROJEKTE |
| MUSIK
| CHAT
| SPECIAL | LINKS |
1. Der Viertaktmotor
Nikolaus A. Otto, der Erfinder des 4-Taktprinzips, wurde am
10. Juni 1832 in Holzhausen auf der Haide (Taunus), als sechstes Kind einer
Bauernfamilie geboren. Er besuchte dann später ein Realgymnasium, welches
er erfolgreich abschloss und nach dem er in die Lehre zu einem Weinhändler
ging. Otto war jedoch seit seiner Kindheit ein technikbegeisterter Mensch und
so machte er es sich zum Hobby, sich in seiner Freizeit mit der Funktionsweise
von Gasmotoren zu beschäftigen. Ab 1862 begann er sich dann vollständig
dem Motorenbau zu widmen. Bereits 1863 baute Otto seine erste Gasmaschine, was
den Ingenieur Eugen Langen veranlasste, gemeinsam mit Otto eine eigene Firma
zu gründen ("N.A. Otto& Cie"), welche ab 1872 "Gasmotorenfabrik
Deutz AG" hiess. Sie war die erste Motorenfabrik der Welt. Bekannt wurde
Otto jedoch durch den, von ihm erfundenen 4-Taktmotor, welchen er 1876 erstmals
funktionierend präsentieren konnte.
Leider musste Otto ab 1884 nach und nach alle seine Patente abtreten, da andere
Techniker "Vorerfindungen" geltend machten. Ob diese wirklich existierten,
ist jedoch zweifelhaft. Sieben Jahre später, am 26. Januar 1891 stirbt
Otto in Köln, im Alter von 58 Jahren, an Herzversagen.
Wie der Name des Motors schon sagt, arbeitet er in vier Takten
(Hüben), auf die im folgenden näher eingegangen wird. Die Arbeitsschritte
heissen in der Reihenfolge: Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausschieben.
Bild 1.1: Aufbau eines Zylinders
Zu Begin des Ansaugtaktes (Bild1.2) öffnet sich das Einlassventil,
durch welches wegen eines vorherrschenden Unterdruckes im Zylinder ein Luft-Benzin-,
Luft-Flüssiggasgemisch oder im Falle eines Dieselmotors reine Luft, den
Raum oberhalb des Kolbens füllt. Der Unterdruck entsteht durch die Abwärtsbewegung
des Kolbens. Das Einlassventil schliesst sich, sobald der Kolben den unteren
Totpunkt (UT) erreicht hat. Während diesem Takt hat die Kurbelwelle sich
um 180 Grad gedreht. Als nächstes folgt das Verdichten (Bild1.3), wo alle
Ventile geschlossen sind. Der Kolben bewegt sich nun wieder aufwärts zum
oberen Totpunkt (OT), wodurch das Gemisch im Zylinder stark verdichtet wird
und dessen Temperatur auf rund 1900 GradC steigt. Die Kurbelwelle dreht sich
auch beim Verdichten um 180Grad . Sobald die Kompression beendet ist, entzündet
ein Funke der Zündkerze das Gemisch(bei Dieselmotoren erfolgt hier eine
Selbstzündung (siehe Kapitel 2)), wodurch
ein enormer Überdruck entsteht, welcher den Kolben zum UT bewegt, wobei
er Arbeit verrichtet. (Bild1.4). Die Kurbelwelle hat sich um weitere 180Grad
gedreht und hat seit dem Begin der 4 Takte bereits 540Grad zurückgelegt.
Hat der Kolben den UT erreicht, öffnet sich das Auslassventil, und das
Ausschieben (Bild1.5) beginnt. Hierbei wird der Kolben durch den Schwung der
Kurbelwelle wieder aufwärts bewegt und schiebt dabei die verbrannten Gase
aus dem Brennraum. Hat der Kolben den OT erreicht, schliesst sich das Auslassventil,
das Einlassventil öffnet sich, und ein neuer Ansaugtakt beginnt. Auch während
des letzten Taktes legte die Kurbelwelle 180Grad zurück und vervollständigt
damit die 720Grad , die einen vollständigen Zyklus beim Viertaktmotor darstellen.
Diesen vier Takten kann man entnehmen, dass lediglich beim 3. Takt Arbeit verrichtet
wird. Nur durch ein Schwungrad läuft der Motor relativ ruhig. Da Motoren
mit mehr Zylindern die Takte jedoch zeitversetzt ausführen können,
laufen diese meist ruhiger, beruhen aber auch auf dem gleichen Prinzip der vier
Takte.
Bild 1.2 - 1.5 Der Zyklus beim Motor
Zweizylindermotoren können auf vier verschiedene Weisen
gebaut werden. Die erste stellt eine Variante mit gleichgerichteten Kröpfungen
dar, wobei der zweite Zylinder 360Grad nach dem ersten gezündet wird. Dies
hat einen gleichmässigen Motorlauf zur Folge. Das Zusammenspiel aller Takte
bei diesem und allen noch folgenden Motoren kann der Tabelle am Ende des Abschnittes
entnommen werden. Man kann die Kröpfungen jedoch auch entgegengesetzt anordnen
(im Winkel von 180Grad), wobei hier der 2. Zylinder 540Grad nach dem ersten
zündet und somit ein ungleichmässiger Motorlauf erzeugt wird, der
ein grosses Schwungrad bedingt. Eine dritte, sehr erfolgreiche, Motorkonstruktion
stellt der Boxermotor dar, bei dem die Kolben auf einer horizontalen Ebene gegenläufig
angeordnet sind. Durch diese Bauweise zeigt der Motor nur wenig Vibrationen,
weshalb sie seit Jahren erfolgreich angewendet wird. Motoren können jedoch
auch in V-Bauweise konstruiert werden, wobei die Zylinder bei einem Zweizylindermotor
meist in einem Winkel von 90Grad zueinander stehen. Beide Pleuel der Zylinder
stehen dabei auf einer Kröpfung und der zweite Zylinder zündet 270Grad
nach dem ersten.
Beim Dreizylinder hat man, um die Zylinder günstig anzuordnen,
folgendes Problem zu lösen: Man hat die Arbeitstakte der 3 Zylinder gleichmässig
auf die 720Grad der zwei Kurbelwellenumdrehungen zu verteilen. Dieses geht bei
drei Zylindern, indem man sie in Abständen von 240Grad nacheinander zündet,
was gleichzeitig bedeutet, dass die Kröpfungen zueinander einen Winkel
von 240Grad bilden. Bei der Zündfolge gibt es folgende 2 Möglichkeiten:
1-2-3 oder 1-3-2.
Vierzylindermotoren können sowohl als Reihen-, als auch
als V- und Boxermotor konstruiert werden. Beim Reihenmotor bewegen sich 1. und
4. bzw. 2. und 3. Zylinder immer in die gleiche Richtung, wobei man dem Zylinder
am Nockenwellenantrieb (siehe Kapitel5) die Nummer
1 gibt. Aufgrund dieser Tatsache und der, dass 2 Zylinder, die gleichläufig
zueinander arbeiten, sich nicht im selben Arbeitstakt befinden dürfen,
ergeben sich folgende Zündfolgen: 1-2-4-3 und 1-3-4-2. Beim Vierzylinder
V-Motor liegen die Zylinder in zwei Ebenen, meist in einem Winkel von 60Grad,
zueinander. Auch hier erfolgt, wie beim Reihenmotor eine regelmässige Zündung
nach 180Grad. Die Zündfolge ist 1-3-4-2. Der Boxermotor ist eine weitere
Alternative bei den Vierzylindern. Er kann auf zweierlei Art gebaut werden.
Beide Varianten arbeiten jedoch im Prinzip gleich.
Motoren, die über mehr als 4 Zylinder verfügen, überlappen
sich in ihren Arbeitstakten, wobei die Überlappung um so grösser wird,
um so mehr Zylinder der Motor hat. Diese Eigenschaft bewirkt einen ruhigeren
Lauf von Motoren mit mehr als 4 Zylindern. Die Arbeitsweise der Motoren kann
man der folgenden Tabelle entnehmen.
Motoren der heutigen Generation können bis zu 16 Zylinder
besitzen, wobei Motoren oberhalb der 12 Zylinder in keinem Serienwagen Anwendung
finden. Folgende Anwendungsbereiche gibt es für die Motoren:
- Einzylinder: Er wird in Mopeds und Arbeitsmaschinen, wie
Rasenmähern oder Bootsmotoren eingesetzt.
- Zwei-,Drei- und Vierzylinder: Hauptanwendung in Pkw (Kleinwagen,Mittelklasse,
Sportwagen), aber auch in Motorrädern, Bootsmotoren und Flugzeugen.
- Fünfzylinder: Werden bei Mittelklasse Pkw eingesetzt.
- Sechszylinder: Er wird in Mittel- und Oberklasse Pkw,
Sportwagen, Flugzeugen und selten in Motorrädern eingesetzt.
- Achtzylinder: Oberklasse Pkw, Sportwagen, Boote, Rennmotoren
- Zehnzylinder: Er wird nur in Rennmotoren verwendet.
- Zwölfzylinder: Luxusklasse Pkw, Sport- und Rennwagen
- Sechzehnzylinder: Er wird nur für Rennmotoren gebaut.
Es gibt auch Fälle, in denen Motoren 7 oder 9 Zylinder
haben. Es handelt sich dabei meist um Lkw- oder Grossdieselmotoren, wo lediglich
ein Zylinder angehangen wurde.
Zurück
| HOME | NEWS | AWARDS | ABOUT ME | TEXTE | REFERATE | PROJEKTE |
| MUSIK
| CHAT
| SPECIAL | LINKS |