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Thema: Frauengestalten in der Literatur am Beispiel von Emile Zola
und seinem Roman Nana
Gliederung:
Biographie Emile Zola`s
Der Roman Nana
Hintergründe und Bedeutung
BIOGRAPHIE EMILE ZOLA´S
- geboren 02.04.1840 in Paris
- gestorben 29.09.1902
- französischer Romancier wurde nach dem Tod seines Vaters (Ingenieur
ital. Herkunft) von der Mutter erzogen
- verbrachte seine Kindheit in Aix - en - Provence, wo er mit P. Cézanne
befreundet war
- kehrte 1857 nach Paris zurück
- Er scheiterte im Abitur => Hochschulausbildung blieb ihm verschlossen
- arbeitete zunächst als Docker, bis er 1862 im Verlag Hachette unterkam
und so mit dem literarischen Leben bekannte wurde
- setzte sich als Kunstkritiker der Zeitung "L`Evènement"
insbesondere für die impressionistischen Maler ein, deren Sehweise
er später auch in eigene Schaffen anwandte
- nach journalistischen Versuchen schlug er mit "Erzählungen
an Ninon" (1864), das "Märchenbuch der Liebe" (1905),
"Die Beichte eines Knaben" (1867) und "Das Geständnis
des Jünglings" (1900) die literarische Laufbahn ein
- diese spätromantisch- humanitären Werke waren noch von der
Suche nach dem eigenen Weg gekennzeichnet
- der Roman "Thérèse Raquin" (1867) deutet bereits
auf seine spätere künstlerische Methode, dem Naturalismus,
hin
- jedoch braucht er etwa 10 Jahre, um sich hiermit durchzusetzen
- erst der Roman "der Totschläger" (1880) brachte ihm Erfolg
und Anerkennung ein
- seine Rolle als Haupt der neuen Schule wurde etwa zur selben Zeit auch
durch seine Anhänger bestätigt (Groupe de Médan)
- Zola selbst war ein ausdauernder und disziplinierter Arbeiter, hat aber
ein wenig bewegtes Leben geführt
- er starb an einer Gasvergiftung, es ist unklar geblieben ob es ein Attentat
oder ein Unfall war
DER ROMAN NANA
- zehnter Roman des Zyklus "Les Rougon - Macquart" erschienen
1879/80 in "Le Voltaire"
- Inhalt:
- als blonde Venus in der gleichnamigen Operette erobert sich sie
junge Titelheldin, Tochter der Wäscherin Gervaise Macquart und
des Trinkers Coupeau, nach einem armseligen Straßendirnenleben
einen Platz in der korrumpierten Pariser Gesellschaft des Zweiten Kaiserreiches
- den fast vollständigen Mangel an Talent macht sie mehr als
wett mit der "Toute puissance de son sexe" (ganze Macht über
das Geschlecht)
- die magische Verführungskraft ihres Körpers, deren sie
sich sehr wohl bewußt ist , läßt sie alsbald Macht
über Minister, Aristokraten, beamte und Journalisten gewinnen,
von denen sie kostbare Geschenke annimmt
- ihr Wunsch und ihr Ziel sind es, reich zu sein und von der vornehmen
Welt einmal als ihresgleichen
respektiert zu werden doch bei
einem Souper, das sie gibt, zeigt sich, daß eben diese Gesellschaft
in ihr nur die lasterhafte Edelprostituierte akzeptieren will, die ihrem
vergnügen dient. Sie ist nur allzubereit, sich auf die Stufe von
Nanas Niedrigkeit hinabziehen zu lassen, jedoch weder Willens noch fähig,
der Emporstrebenden eine Chance zu geben
- Nana durchschaut die verlogene Lasterhaftkeit der höheren Stände,
die ihr noch schlimmen erscheint, als ihre eigene Naive, unverhüllte
Verdorbenheit
- die einträglichen Beziehungen zu dem reichen Bankier Steiner
sichert ihr u.a. den Besitz eines Landgutes, wohin sie sich in einer
Stimmung des Überdrusses zurückzieht - eine gefühlvolle
Affäre mit dem jungen bürgerlichen Georges Hugon endet, als
ihre früheren Verehrer eintreffen - nach Steiners Bankrott und
einer ersten Liaison (Liebesverhältnis) mit dem jesuitisch streng
erzogenen Comté Muffat, der ihr trotz religiöser Gewissensnöte
verfällt, bezieht sie mit dem häßlichen Schauspieler
Fontan eine ärmliche Behausung am Montmartre
- Fontan erwidert ihre an Hörigkeit grenzende Liebe mit härte
und Schlägen
- als das Geld knapp wird erliegt sie der Verführung ihrer lesbischen
Freundin Satin und fällt, indem sie wieder auf die Straße
geht, in den "Schmutz des Anfangs" zurück
- in äußerster not kehrt sie in den Kreis ihrer Gönner
zurück, erneuert ihr Verhältnis zu Muffat und übernimmt
eine erneute Rolle auf der Bühne (Stummrolle)
- Ein mit Farbigkeit geschildertes rennen, bei dem das siegende Pferd
ihren namen trägt, rückt sie von neuem in den Mittelpunkt
der Gesellschaft
- In dem Gefühl der Genugtuung, daß sie sogar sich selbst
Beifall spenden läßt, setzt sie über das Muffat gegebene
Treueversprechen hinweg und verschenkt ihre Gunst gegen große
und kleine Geldbeträge an alle Welt (Sie versengte die Erde, wo
immer sie ihren kleinen Fuß hinsetzte)
- Überall verbreitet sie Zerstörung, Ruin und Tod
- gleich einem "Monstre antique" blickt sie zuletzt auf
ihr Vernichtungswerk herab (Sie hat ihre Welt, die Elenden und Verlassenen,
gerächt)
- nach einem Auslandsaufenthalt erkrankt Nana an den Pocken und stirbt
in einem Hotelzimmer
- => Ihr Tod weist auf das Ende der ganzen Epoche voraus, das mit
dem Ausbruch und Ausgang des Deutsch-Französischen Krieges der
Jahre 1870/71 gekommen war
HINTERGRÜNDE UND BEDEUTUNG
- Nana gewinnt ihre Bedeutung aus der Funktion, die sie als exemplarische
Figur ihrer Zeit in dem
gesellschaftskritischen Roman einnimmt
- Zola spiegelt an ihr eine brüchige Gesellschaft, in Analogie zu
der des römischen Kaiserreiches
- sowohl Nana als auch die höhere Gesellschaft sind von Grund auf
verdorben und ziehen sich gegenseitig immer tiefer in den Schmutz
- Nana ist die Verkörperung der "Fäulnis, die man
im Volk gären läßt" und die "in ihrer Person aufsteigt
und die Aristokratie verdirbt."
- andererseits scheitert ihr naiv geäußertes Streben nach einer
tugendhaften und sinntragenden Lebensführung gerade daran, daß
sie sich an der nur geheuchelten Vorbildlichkeit einer Oberschicht orientiert
- gemäß der starren Klasseneinteilung ihrer Gesellschaft glaubt
sie an eine doppelte Moral: Was sie sich und dem niederen Stand, dem
sie entstammt, an Freiheiten und Lasterhaftigkeit notgedrungen zugestehen
muß, läßt sie keinesfalls für die respektable große
Gesellschaft gelten, zu der sie hinstrebt
- gemäß der problematisch-naturalistischen Darstellungsweise
werden alle Schichten unter einseitiger Hervorkehrung des Häßlichen
und Gemeinen betrachtet
- mit naturwissenschaftlicher Genauigkeit registriert Zola die organischen
Funktionen, Regungen und Reaktionen der Handelnden
- sorgfältige Milieustudien zeichnen die im Dirnen - und Zuhältermilieu
des Montmartre spielendenPartien aus, in denen Zola mit ungemein derben
Vulgarismen den besonderen Jargon zu treffen sucht
- " die Distanz zwischen realer und künstlicher Wirklichkeit
wird so auf ein Minimum reduziert und verwischt: Der naive Leser soll das
eine für das andere nehmen"
- die auffällige Stilisierung der Darstellungsmittel ( Symbolzüge,
Entsprechungen, Vor und Rückdeutungen, dramatische Aufgipfelungen,
Kontrastierungen und Extremwortschatz ) sollen diesen Eindruck keineswegs
abschwächen sondern im Gegenteil plakativ unterstützen
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