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"Die Geschichte eines Jungen, der von der x-ten Schule geflogen ist und nun zu seinen Eltern nach New York fahren muß." - Müsste ich J.D. Salingers Werk
"Der Fänger im Roggen" in einem Satz beschreiben, ich würde diesen nehmen. Doch wehe dem, der dahinter eine spannende Handlung vermutet. Die
Spannungskurve ist eine einzige Gerade am unteren Ende der Richterskala. Darüber tröstet auch nicht der lockere Stil, in dem das Buch geschrieben ist,
hinweg, zumal der, durch immer wieder die gleichen Formulierungen, spätestens nach Seite 100 eintönig wirkt.
Hätte ich diese Erkenntnisse schon vor dem Lesen gehabt, wäre das Buch wahrscheinlich bis auf alle Ewigkeit in meinem Bücherregal unberührt geblieben.
Doch so habe ich als Optimist, der bis zur letzten Seite noch auf ein wenig Spannung hoffte, die ganze Geschichte hinter mich gebracht und musste Salinger am
Ende doch noch ein Kompliment machen: Ihm ist es doch tatsächlich gelungen, ein fast 300 Seiten starkes Buch nur mit Nebensächlichkeiten zu füllen und mit
mir sogar mindestens einen (dummen) Leser zu finden. Diese Nebensächlichkeiten werden von dutzenden nebensächlicher Personen ausgeführt, deren
nebensächliche Namen man am Ende des Buches zu 90 Prozent schon wieder vergessen hat. Es sollte vielleicht faszinierend sein, über Kapitel hinweg darüber
aufgeklärt zu werden, was mit den Enten aus dem Centralpark im Winter wird, oder wie bestimmte Personen sich die Zähne putzen.
Leider muss ich zugeben, dass soviel Faszination entweder zu hoch für mich ist, oder unter meinem Niveau liegt.
Salinger wird es mir deshalb verzeihen, wenn ich in Zukunft eine Tageszeitung seinem Buch vorziehe, da die Börsenkurse allemal spannender sind als Enten im
Centralpark.
Jens Koopmann
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