Ialysos / Filerimos

Ialosys hat seinen Ursprung in der vordorischen Zeit. Es lag im damaligen Teil der Insel, der den Namen Ialysia trug. Dies war der nördliche Teil der Insel, der sich bis zum heutigen Dorf Archangelos erstreckt.
Der älteste bekannte Ort dieser Region ist Trianda, der vermutlich von 1550-1400 v.Chr. besiedelt war. Blütezeit der gesamten Region war die mykenische Zeit.
Man vermutet dabei, dass der Berg "Archaia", der heute Filerimos heißt, als Stützpunkt benutzt wurde.
Ialysos war vermutlich ein hauptsächlich auf Ackerbau fixiertes Gebiet, in dem es kein spezielles Siedlungszentrum gab. Insgesamt geht man von 11 Siedlungsstätten aus.
Inwiefern die Ialysier an den Kolonisationsversuchen der anderen Siedlungen auf Rhodos beteiligt waren ist bisher noch nicht eindeutig geklärt worden. Einzig die Teilnahme am Krieg von Psammetichos gegen Äthiopien gilt als sicher.
Entdeckt wurde das alte Siedlungsgebiet während der Türkenherrschaft. Die wichtigste aller Siedlungen in Ialysia ist jedoch Filermos.

Filerimos

Der Filerimos ist ein 267m hoher Berg, auf dem die meisten Funde in der Region Ialysos gemacht wurden. Der ursprüngliche Name der Berges war Archaia. Im ersten Jahrhundert nach Christus nannte ihn der Geograph Strabon Ochyroma, was Festung bedeutet. Erst im Mittelalter erhielt der Berg dann seinen heutigen Namen.
Eine Siedlung oder Festung wird in der mykenischen Zeit vermutet. Jedoch existieren Funde rund um den Filerimos, die die gesamte Besiedlungszeit der Insel umfassen.
In der Geschichte sind folgende Ereignisse mit diesem Berg verknüpft:

1248 - Belagerung des Johannes Kantakuzenos durch Genua
1306 - Der Ritterorden des Hl. Johannes von Jerusalem siedelt sich hier an, bevor er Rhodos in Besitz nimmt
1522 - Suleiman errichtet sein Hauptquartier auf dem Filerimos
Im 13. Jhd. wurde ein Kloster auf dem Berg errichtet.

Folgende Sage herrscht dabei über dessen entstehen:

Ein reicher Adliger aus Rhodos wollte seinem Leben ein Ende setzen und begab sich dazu an die entlegendste Stelle des Filerimos. Als er die Tat vollbringen wollte, erschien jedoch am Himmel des Gestalt der Mutter Gottes. Er bereute nun seine Tat und ließ sich auf dem Berg nieder und errichtete eine Kirche. Berühmt wurde diese Kirche für ihre Ikone, die vom Apostel Lukas gemalt wurde.

Eine Sage um die Ikone erzählt, dass ein junges Paar, dessen Eltern die Zustimmung zur Heirat verweigerten in dieser Kirche umkam, als sie sich hinter der Ikone treffen wollten. Beide wurden vom Blitz getroffen und starben daran.

Kreuzritter entführten die Ikone dann nach Rhodos, wo sie bis zum Ende des Krieges gegen die Türken verblieb. Danach ging sie nach Malta, wo Napoleon ihren Schmuck entwendete. Heute ist die Ikone in St. Petersburg zu finden.

Der Berg Filerimos mit seinem Klosten hat dabei keinen Gipfel, sondern ein Plateau, auf dem die Festung und das Kloster zu finden sind. Der Eingang wird dabei gefolgt von einer Treppe, die von Zypressen umgeben ist. Links am oberen Ende befinden sich Reste eines Athenetempels, auf denen dann später eine Basilika errichtet wurde. Der Tempel existierte vermutlich bis zum 5. oder 6. Jahrhundert, als er zerstört wurde. Erbaut wurde er vermutlich im 2.-3. Jhd. Ob bereits vor dieser Zeit Gebäude an dieser Stelle existierten ist noch nicht sicher.
Auf dem Gelände des Tempels wurde im 5.-6.Jhd.eine Basilika errichtet, die aus 3 Schiffen bestand. Auch diese lassen sich noch heute erkennen.Weitesgehend erhalten bzw. restauriert sind jedoch die ritterliche Kirche und das Kloster, welche sich unmittelbar hinter dem eben beschriebenen Ruinen befinden. Das Kloster ist dabei von Italienern auf dem Gelände eines zerstörten älteren Klosters errichetet, von dem jedoch nur sehr wenig erhalten ist.
Weiter hinten auf dem Plateau befindet sich dann die byzantinische Festung, von der die Grundmauern und Teile der Zimmer noch erhalten sind. Innerhalb der Festung befindet sich hinten in der Ecke die Küche. Der Ausblick bei dieser Festung lädt dazu zum Fotograpieren ein.
Wieder unten am Parkplatz befinden sich Reste einer Kirche die Teil eines byzantinischen Klosters war. Sie war dreischiffig und kreuzförmig. Das Enstehungsdatum liegt im 10.Jhd.Geht man den Weg gegenüber der Treppe weiter, so findet man an dessen Seitenrand kleinere Anbetungsbauten. Am Ende befindet sich ein Kreuz, auf welches man steigen kann und von wo man einen sehr schönen Ausblick hat.
Geht man hingegen den Weg vom Parkplatz geradeaus weiter, so gelangt man zum Dorischen Brunnen.Er ist noch relativ gut erhalten und wird auf das 4.Jhd. v. Chr. datiert.
Ein Besuch in Filerimos empfiehlt sich im Rahmen einer Inselrundfahrt. Die hier meist gewährte Zeit von rund 1 Stunde ist ausreichend, um einen Spaziergang zu machen, auf dem man sich die Sehenswürdigkeiten ansehen kann.
Weitere Dörfer der Region Ialysos sind Trianda und Kremasti, deren Kirchen sehenswert sind.

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Bildbeschriftungen (von oben nach unten von links nach rechts): 1) Glockenturm des Klosters 2) Fundament einer frühchristlichen Basilika mit dem Kloster im Hintergrund 3) Kloster mit Glockenturm 4) Kirche links vom Glockenturm 5) Apostel Paulus 6) Ausblick von der Filerimosfestung 7) Ruinen des Hochaltars des byzantinischen Klosters 8) Kreuzweg 9) Reste der byzantinischen Festung und eines Verwaltungsgebäudes 10) innerhalb der Festung 11) Tempelsäulen und Eingang zur byz./ritterlichen Kirche 12) Kreuz am Ende des Kreuzweges 13) Panorama von Filerimos