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3. Wer denkt schon an das Jahr 2000?

Außer einigen Leuten, die daß neue Jahrtausend schon nicht mehr erwarten können, war die Anzahl der Leute, die sich mit diesem Jahr beschäftigten noch bis vor einiger Zeit sehr gering. Irgendwann fing man dann in den USA an, über die Folgen dieses Datums nachzudenken, wohingegen in Deutschland noch Ruhe vor dem Sturm herrschte. Doch jetzt, 1997, bekommt man die Panik, denn nun hat auch der letzte den Ernst der Lage erkannt. Welche Lage? Welcher Ernst?
Das Jahr 2000 kann in den Computern dieser Welt ein unermeßliches Chaos anrichten. Denn, wenn ein Computer lediglich eine zweistellige Jahreszahl verwendet, so ist diese im Jahr 2000 gleich "00". Da der Computer jedoch noch vor der Jahrtausendwende gebaut wurde, entspricht dies dem Datum 1900. So kann es passieren, daß Kinder die im Jahr 2000 geboren werden, laut Computer schon 100 Jahre alt sind, da dieser das Jahr 1900 benutzt. Damit müßte das Neugeborene bereits seit 35 Jahren Rente bekommen!
Auch Kredite, die im Jahr 2000 aufgenommen werden, würden dann schon 100 Jahre laufen. Die Zinslast dieser Darlehnen wäre dann immens. Ganz zu schweigen, daß alle Leute die vor dem Jahr 2000 geboren sind, laut Computer noch gar nicht existieren können. Und ein alter Mann, der beispielsweise 1880 geboren ist, wäre nun im richtigen Alter, um vom Bund eingezogen zu werden.
Diese wenigen Beispiele zeigen den Ernst der Lage und die Notwendigkeit zum schnellen Handeln. Nach Hochrechnungen benutzt ein durchschnittliches, mittelgroßes Unternehmen ca. 8000 Großrechnerprogramme, die einer Umarbeitung auf das Jahr 2000 bedürfen. Die Kosten liegen dabei pro Programm im Schnitt bei 525 US-Dollar. Die Kosten für die gesamte Umstellung belaufen sich also auf ca. 3,9 Millionen US-Dollar. Für diesen Kraftakt werden dabei 24 Arbeiter ein Jahr lang beschäftigt sein. Um dieses Problem weltweit zu lösen, geht man von einer benötigten Summe von 1000 Milliarden US-Dollar aus.
Doch nicht nur die Kosten auch die Programme selbst bringen Probleme mit sich. So wurden viele Anwendungen schon vor einigen Jahren programmiert, in Programmier- sprachen wie z.B. Cobol, die die heutigen Programmierer nicht beherrschen. Ironie des Schicksals: Programmierer, die diese Sprachen beherrschen und vor einigen Jahren durch ihre heutigen Kollegen ersetzt wurden, sind nun begehrt, wie nie zuvor. In vielen Zeitungen ließt man Anzeigen, auf denen nach Programmieren mit Kenntnissen in den Sprachen der achtziger Jahre gesucht wird. Geboten werden dabei Traumgehälter. Doch wir Deutschen müssen uns beeilen, wollen wir noch rechtzeitig die Umstellung schaffen. In den USA ist man durch staatliche Initiativen indes wesentlich weiter. Aber was ist mit den vielen privaten Besitzern von PC´s? Sind sie auch betroffen? Eine Testreihe zeigte, daß nahezu 50% der heute eingesetzten Heim-PC´s nicht in der Lage sind, mit dem Jahr 2000 umzugehen. Selbst bei einigen Programmen, die erst wenige Jahre alt sind (z.B. Microsoft Access 95) kann es unter Umständen zu Problemen kommen.
Wer jedoch heute Programme und Computer kauft, kann diese aber mit größter Wahrscheinlichkeit auch noch über das Jahr 2000 hinweg benutzen, da die meisten Hersteller mittlerweile das Problem erkannt und berücksichtigt haben. Wieso konnte es aber überhaupt soweit kommen?
Der Gründe dafür sind recht banal. Speicherplatz im BIOS, welches für das Datum zuständig ist, ist knapp, weshalb man auf die Angabe des Jahrhunderts verzichtet hat. Eine weitere Ausrede, die hauptsächlich von den Programmierern zu hören ist, ist der Glaube, daß man nicht gedacht hätte, daß ihre Programme noch solange benutzt werden würden.
Aber kann sich der Erbauer eines Hauses, welches 20 Jahre alt ist und einstürzt auch damit herausreden, daß er beim Bau nicht gedacht hätte, daß das Haus heute noch bewohnt sein würde?

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