Erst rund 100 Jahre, nachdem die ersten Europäer in den USA waren, kamen sie auf das heutige Gebiet Kanadas. 1605 wurde von Franzosen die erste Siedlung an der Küste von Nova Scotia errichtet. Drei Jahre später segelten wurde der St. Lorenz Strom besegelt und der Grundstein zur Stadt Quebec gelegt. Die Forscher in dieser Zeit schafften es bereits bis zum Ursprung des Mississippis vorzudringen.

Großbritannien schlug hingegen sein erstes Quartier in Neufundland auf und wenige Zeit später wurde die Hudson Bay Company gegründet, die mit Pelzen und Häuten handelte.

Durch die Nähe und die Konkurrenz bei der Entdeckung des neuen Landes kam es schnell zu Konflikten zwischen England und Frankreich. So kam es, daß Ende des 17. Jahrhunderts britische Schiffe französische Küstenforts belagerten und die Franzosen ihrerseits britische Garnisionen und Handelsplätze angriff. Schließlich mündeten diese Handlungen in den Siebenjährigen Krieg (1756-1763), den Großbritannien gewinnen sollte. Nachdem Quebec(1759) und Montreal(1760) eingenommen waren, wurde 1763 im Frieden von Paris die französische Kolonie an die Briten übergeben, jedoch mit der Einschränkung, der Eigenständigkeit der Region Quebecs, was 1774 im Vertrag von Quebec festgelegt wurde. Seither ist französisch in Kanada die offizielle zweite Amtssprache anch Englisch.

Einen großen Zulauf erhielt Kanada während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1775-1783), wo viele hierhin flüchteten, sowie ab 1815, nachdem die britische Regierung mit der Förderung für Auswanderer nach Kanada begonnen hatte. So kamen innherhalb von 40 Jahren mehr als 1 Mio. Neusiedler nach Kanada.

Nach den Nord-Süd-Kriegen (1861-1865) in den USA befürchteten die Provinzen in Kanada eine Übernahme durch die USA und schlossen sich aus diesem Grund 1867 zum British North America Act zusammen. 1869 dann erwarb Kanada von der Hudson Bay Company das Territorium im Westen und steigerte damit seine Landfläche um das Dreifache. Kurz darauf folgte der Anschluß der Provinzen Manitoba (1870) und British Columbia (1871). Schließlich folgten nach 1885 noch die Provinzen Saskatchawan und Alberta.

In der Folgezeit wurde das Schienennetz stark ausgebaut und der Einwandererstrom nimmt weiter zu. So verdoppelt sich zwischen 1900 und 1930 die Bevölkerung. Erst 1931 folgte dann die Unabhängigkeit von Großbritannien und der Übergang zum parlamentarischen Bundesstaat. Nachwievor gehört Kanada jedoch zum Commonwealth.

Die Industrialisierung begann in Kanada mit dem 2. Weltkrieg und verzeichnete, nicht zuletzt aufgrund der, durch den Krieg, geschwächten europäischen Wirtschaft, einen großen Aufschwung. Zudem wanderte die Landwirtschaft in den Süden des Landes, wo sie effizienter produzieren konnte.

In den letzten Jahren nährte sich jedoch immer wieder der Wunsch in der Provinz Quebec nach ein Eingenständigkeit, konnte jedoch bisher noch nicht umgesetzt werden.


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